24.03.2022

Schonende Entfernung von Polypen und Tumoren ohne Bauch-OP

Die Vollwandresektion: Eine neue Technik in der Endoskopie des Marien Hospitals bietet Patienten eine schonende und erfolgsversprechende Alternative zum chirurgischen Eingriff.

 

Bei einer Vollwandresektion können Polypen und Tumore im Frühstadium im Darm endoskopisch entfernt werden. Wie der Name des Verfahrens herleiten lässt, werden alle Schichten - Schleimhaut, Muskelgewebe und Außenwand – auf denen ein Polyp oder Tumor wachsen kann, entfernt. Zuvor war lediglich eine oberflächliche Entfernung mittels Endoskop möglich. „Manche Befunde lassen sich nicht endoskopisch abtragen, weil sie entweder sehr stark verwachsen sind oder am Rand eines Divertikels liegen, sodass die Wand des Darm-Traktes vollständig chirurgisch entfernt werden muss“, erklärt Ludovic Tange, Chefarzt der Gastroenterologie. „Wenn der Befund die Voraussetzungen für eine Vollwandresektion erfüllt, bleibt dem Patienten somit eine größere Bauch-Operation erspart“.

Im Prinzip verläuft der Eingriff für den Patienten wie bei einer Darmspiegelung. Der Unterschied ist hierbei, dass auf dem Endoskop eine durchsichtige Kappe angebracht ist, in die eine Schlinge und eine Greifkralle integriert sind, wodurch der Befund direkt durch eine Zange in die Kappe gezogen werden kann. Gleichzeitig sorgt die Greifkralle dafür, dass erst der Verschluss gelegt wird, bevor anschließend mit der Schlinge die Wand per Elektroimpuls durchschnitten und der Befund abgetragen werden kann.

Bei klassischen Resektionsverfahren gibt es zwei Möglichkeiten: Polypen mit einer Schlinge fassen und entfernen oder zusätzlich vorher unterspritzen. War beides nicht möglich, blieb nur der chirurgische Eingriff, bei der weitaus mehr Fläche entnommen wird. „Mit der Vollwandresektion haben wir ein Verfahren eingeführt, welches die Brücke zwischen Endoskopie und Chirurgie schlägt“, meint Tange. „Vorteil für den Patienten ist hierbei eindeutig der verkürzte stationäre Aufenthalt von etwa ein bis zwei Tagen anstatt einer Woche“, so Tange.

Eine Vollwandresektion kann angewendet werden, wenn der Befund im Durchmesser nicht größer als zwei Zentimeter und gut mit dem Endoskop erreichbar ist. Zudem bietet diese eine höhere Erfolgschance bei der Entfernung von Polypen auf vernarbtem Gewebe. Darüber hinaus kann ein Eingriff erfolgen, wenn ein Polyp im Blinddarm oder in einem Divertikel einwächst. Das Verfahren verlangt äußerstes Geschick und kann nur von sehr erfahrenen, speziell geschulten Gastroenterologen und einer Assistenz durchgeführt werden. Im Marien Hospital haben Chefarzt Ludovic Tange und Endoskopie-Leitung Helga Janßen die Fortbildung erfolgreich absolviert. Die Anwendung ist dem Chefarzt bereits aus vorherigen Kliniken sehr gut bekannt.

„Wir möchten das Angebot natürlich noch weiter ausbauen und in naher Zukunft die Vollwandresektion auch im Bereich des Magens und Zwölffinger-Darms anwenden. Das ist aktuell aber noch Zukunftsmusik“, berichtet Tange.

Herr  Tange, Ludovic

Ludovic Tange

Chefarzt

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Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie (Gastroenterologe)
Zusatzbezeichung: Notfallmedizin

Ärztlicher Leiter des Labors im Marien Hospital 


 

 

 
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