26.07.2022

Marien Hospital begrüßt erstmals philippinische Pflegekräfte

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken: Mit dem Anwerben von internationalen Pflegekräften sollen Mitarbeitende in der Pflege entlastet werden.

16 Stunden Flugzeit und sechs Stunden Zugfahrt liegen zwischen Manila, der Hauptstadt der Philippinen, und Papenburg. Für bessere Arbeitsbedingungen, ein gutes Einkommen und berufliche Weiterentwicklung kehren Chona Bernabe (37 Jahre alt, rechts im Bild) und Nannette Parrenas (37 Jahre alt, links im Bild) der eigenen Heimat physisch den Rücken, um in einem anderen Land, sogar auf einem anderen Kontinent, neu anzufangen. Beide sind gelernte Pflegekräfte und nun Mitarbeiterinnen des Marien Hospitals in Papenburg. Sie sind die ersten beiden internationalen Fachkräfte, die das Hospital rekrutiert hat.

„Die Personalakquise bei Fachkräften in der Pflege gestaltet sich seit einigen Jahren schwierig und wird zukünftig nicht leichter werden. Daher bemühen wir uns nun auch um Fachkräfte und Auszubildende aus dem internationalen Ausland“, so Marita Bäcker, Pflegedirektorin im Marien Hospital. „Natürlich ist es weiterhin sehr wichtig Anreize zu schaffen, damit eben auch viele Nachwuchskräfte einen Pflegeberuf ergreifen. Die Ausbildungsplätze für dieses Jahr konnten wir bisher noch gut besetzen“.

Anders als in Deutschland ist die Pflegeausbildung auf den Philippinen ein vierjähriges Hochschulstudium, dass mit einem Bachelor of Science in Nursing (BSN) abschließt. Es beinhaltet allgemeinbildende Fächer und berufsspezifische Kurse, unter anderem Anatomie, Hygiene, Innere Medizin und Chirurgie. Der Schwerpunkt der philippinischen Krankenpflegeausbildung liegt auf pflegerischen und medizinischen Handlungen.

Nannette Parrenas stammt aus Bacolod City, die Hauptstadt und größte Stadt der Provinz Negros Occidental. Chona Bernabe ist aus Iloilo City, die Hauptstadt der philippinischen Provinz Iloilo. Bevor sie die Reise nach Deutschland angetreten sind, waren beide in Saudi-Arabien tätig. Parrenas auf der Intensivstation für Neu- und Frühgeborene, Bernabe im OP einer Hals-Nasen-Ohrenklinik. „Saudi-Arabien ist ein sehr geschlossenes Land. Die Rechte von Frauen sind immer noch eingeschränkt. Teilweise ist es einfach gefährlich alleine als ledige Frau auf die Straße zu gehen“, berichtet Parrenas. Hinzu kommen der Personalmangel und die daraus resultierende hohe Arbeitsbelastung, die sie letztendlich dazu bewegt haben, Saudi-Arabien zu verlassen.

Vor der Einreise nach Deutschland absolvierten die Philippinerinnen einen 16-monatigen Sprachkurs (Level B2), bei dem sie sich kennenlernten und auf die Arbeit in einem deutschen Krankenhaus vorbereitet wurden. Seit Ende Juni wohnen sie im Schwesternwohnheim des Marien Hospitals. „Wir waren noch nie in Deutschland. Es ist ein neuer Ort, eine andere Sprache und Kultur. Es ist gut, dass wir zu zweit sind“, meint Chona Bernabe. Vorerst sind sie als Pflegehilfskräfte eingestellt. „Die Kolleginnen und Kollegen sind sehr geduldig. Ich möchte im Umgang mit den Patientinnen und Patienten gerne alles richtigmachen. Die fachliche Kommunikation ist teilweise noch schwierig, aber ich bekomme viel Hilfe“, freut sich Parrenas. Genau so sieht es Bernabe: „Das Team der Station ist toll und unterstützt mich gut. Ich möchte mich in der Sprache noch verbessern. Das ist eine Herausforderung, aber ich weiß, dass ich das schaffen kann“, meint Bernabe.

„Begonnen hat das Projekt bereits vor vier Jahren. Die Voraussetzungen, um einzureisen, sind enorm. Und dann kam die Pandemie, die die Einreise unmöglich machte. Umso mehr freuen wir uns, dass es nun geklappt hat. Es ist für uns sehr wichtig, dass die Integration in Papenburg und im Team auf den Stationen gelingt“, so Bäcker. „In circa sechs Monaten findet die Kenntnisprüfung statt, bei der nachgewiesen wird, ob die fachliche Ausbildung den in Deutschland geforderten Standards entspricht. Anschließend erhalten sie ihre Erlaubnis als examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen zu arbeiten“, erläutert Bäcker.

Zum Begrüßungskomitee zählten: (v.l.n.r.) Dirk Senft, Abteilungsleitung Pflege Station 1,2, 17 und 31, Bettina Heckert, Sekretariat Pflegedirektion, Marcel Rosenow, Personalleiter, Chona Bernabe und Nannette Parrenas, Beate Janssen, stellv. Pflegedirektorin und Elke Terfehr, Pflegehelferin Station 31.

 

 

 
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