03.09.2021

Einweihung und Segnung Pflegeakademie St. Anna

Ausbildungsakademie für Pflegefachkräfte im nördlichen Emsland und südlichen Ostfriesland startet nun ganz offiziell im sanierten Papenburger Bahnhofsgebäude seinen Betrieb.

Bereits seit Januar 2021 ist die Pflegeakademie St. Anna in ihren neuen vier Wänden ansässig, pandemiebedingt musste die offizielle Segnung und Einweihung jedoch ein wenig warten. Mit etwas mehr als einem Jahr Bauzeit ist es geschafft und das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude erstrahlt von außen im neuen Glanz und im Inneren ist es kaum wiederzuerkennen. Trotz der Sanierung bleibt es ein altehrwürdiges Gebäude mit Charme und Geschichte, dessen 165-jährige Vergangenheit sich bewusst im Raumkonzept widerspiegelt: Klassenräume heißen „Waggons“, Stockwerke sind „Gleise“, ein „Abteil“ dient als Gruppenraum und die Mensa ist sinnbildlich das „Bordbistro“.

„Es ist für uns etwas ganz Besonderes, dass wir dieses Projekt nun abschließen konnten und, dass unsere Pflegeakademie St. Anna die Aufmerksamkeit bekommt, die sie auch verdient“, freut sich Veronika von Manowski, Geschäftsführerin. Mehr als erleichtert zeigt sich Bürgermeister Jan-Peter Bechtluft bei der Einweihung, denn nach vielen Jahren der Suche für eine gute und wichtige Folgenutzung des Bahnhofs, wurde etwas gefunden, „was es in sich hat“. „Mit der Pflegeakademie St. Anna etabliert sich hier an diesem markanten Ort ein Ausbildungszentrum, das sich der Pflege widmet. Das, was Sie hier tun, hat Zukunft. Als Bürgermeister freue ich mich, dass zukünftige Nachwuchskräfte für die Region hier vor Ort ausgebildet werden“, so Bechtluft.


Daten & Fakten

Die Generalistik

Seit dem 01. Januar 2020 greift die neue Pflegereform, die eine generalistische Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/-frau vorgibt und nicht wie bisher zum/zur Altenpfleger/in, Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in. Die zukünftige Ausbildung befähigt zur Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Lebensbereichen. Damit stehen den Absolventen viele Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten offen: von der Akutpflege über den ambulanten Bereich bis zur Langzeitpflege. Die Zugangsvoraussetzungen sind identisch zu den bisherigen Ausbildungen in der Pflege. Unter diesem Aspekt vereinen sich die Berufsfachschule für Altenpflege und die Krankenpflegeschule der Papenburger Klinik fortan als Pflegeakademie St. Anna; weiterhin unter dem Dach des Marien Hospitals Papenburg Aschendorf.

Baumaßnahmen
Das stillgelegte Papenburger Bahnhofsgebäude wird ab Herbst 2020 zum Standort der Akademie. Im September 2019 begann die Baumaßnahme zuerst mit der Schadstoffsanierung. Ab Januar 2020 folgte die Entkernung. „Alles musste neu gemacht werden. Lediglich die Hülle des Gebäudes und der Keller sind stehen geblieben“, berichtet Thomas Krallmann, Technischer Leiter. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Veränderungen an der Außenfassade durften nur nach Genehmigung vorgenommen werden. So wurden neben dem Haupteingang links und rechts zwei Fluchttreppenhäuser angebaut. „Hier wurde seitens des Denkmalschutzes sogar bewusst eine andere Optik gewählt, damit sich die beiden Nachbauten vom restlichen Gebäude abheben“, so Krallmann. Aufgrund der Lage wurde ein Schallschutzgutachten für das Gebäude beauftragt. „Das Gutachten ist ein sehr aufwendiges, jedoch muss für eine Schule natürlich sichergestellt werden, dass der Lärm, nicht den Unterricht und das Lernen beeinträchtigt“, führt Krallmann aus. Aus dem Gutachten wurden entsprechende Maßnahmen umgesetzt unter anderem doppelte Fenster mit Schallschutzverglasung zur Bahnhofsseite und ein Belüftungssystem, damit die Fenster geschlossen bleiben können. „Wer hätte gedacht, dass die Belüftung aktuell in der Pandemie einen doch so positiven Nebeneffekt auf den Präsenzunterricht haben kann“, meint Krallmann.

Finanzierung
Die Stadt Papenburg hatte das stark sanierungsbedürftige Bahnhofsgebäude für einen Euro der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft für eine sinnvolle Nutzung überlassen und somit zur Förderung der Ausbildung in und um Papenburg beigetragen. Der Landkreis Emsland gewährte einen Zuschuss von einer Million Euro zur Realisierung des Bauprojektes. Insgesamt liegen die Kosten für den Bau bei rd. 3,25 Millionen Euro. Zusätzlich kommen ca. 340.000 Euro für die moderne technische Ausstattung hinzu.

Digitalisierung
„Unser Ziel ist es seit Beginn des Projektes einen digitalen Lernort aufzubauen“, so Hedwig Rode. Eine moderne und neue Ausstattung im qualitativ hochwertigen Segment macht dies möglich: Legamaster-Smartboards, Unterricht mit Tablets, Lehrbücher als eBooks, eLearning-Plattform, eine Reanimationspuppe, die per App steuerbar ist und ein Skills Lab mit „Nursing Anne“. „Unser eigener Anspruch ist es alles richtig gut zu machen, dafür muss auch die Hard- und Software stimmen“, betont Rode. Auszubildende werden schrittweise an die digitalen Lernformen herangeführt. „Junge Menschen wollen anders lernen und arbeiten, da braucht es die Digitalität, die wir hier umgesetzt haben“, so von Manowski.

Der Ausbildungsverbund
Im Herbst 2020 begrüßte die Pflegeakademie 75 neue Auszubildende, die erstmals die Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/Pflegefachfrau antraten. Insgesamt lernen seit dem 180 Auszubildende an der Pflegeakademie - Ziel der Schulleitung sind 225 Auszubildende. Während der Ausbildung sind Praxiseinsätze in Krankenhäusern, Altenpflegeeinrichtungen, bei ambulanten Pflegediensten, in der Pädiatrie und in der Psychiatrie vorgesehen, um einen umfassenden Blick in alle Bereiche der Pflege zu erhalten. „Für die Auszubildenden bietet dies eine Chance über den Tellerrand hinaus zu schauen, denn dadurch stehen ihnen die Türen in der Zukunft weit offen“, so Hedwig Rode, Leitung der Pflegeakademie St. Anna. Um allen Auszubildenden den Einsatz außerhalb ihrer eigenen Trägereinrichtung zu ermöglichen, hat die Pflegeakademie einen Ausbildungsverbund mit starken Kooperationspartnern gegründet. Das Einzugsgebiet der Auszubildenden erstreckt sich in einem Radius von circa 40 Kilometern rund um Papenburg. „Wir haben vielfältige Partner an unserer Seite und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Das Feedback ist sehr positiv und spricht für unser Konzept“, berichtet Rode. Aktuell zählt dieser 21 Partner aus Krankenhäusern, stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen.

 

 

 

 
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