29.09.2020

Weihbischof vom Bistum Osnabrück besucht das Marien Hospital

Vertreter des Marien Hospital Papenburg Aschendorf und des Hümmling Hospital Sögel begrüßen Weihbischof Johannes Wübbe in Papenburg

Mit dem Bestreben sich mit Vertretern der zugehörigen Einrichtungen vom Bistum Osnabrück auszutauschen, nutzte Weihbischof Johannes Wübbe die Gelegenheit eine Visitation im nördlichen Emsland vorzunehmen. Begrüßt wurde er im Marien Hospital Papenburg Aschendorf von Veronika von Manowski, Geschäftsführerin, Beate Janssen, stellv. Pflegedirektorin, Werner Königschulte, Leitender Oberarzt der Kinder – und Jugendpsychiatrie in Aschendorf, sowie Verena Rülander und Wilfried Sinningen von der Mitarbeitervertretung. Der Einladung aus dem Hümmling Hospital Sögel folgten Thomas Kock, stellv. Geschäftsführer sowie Andrea Bellingen und Hermann Janssen, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung.

Beide Hospitäler berichten wie der Beginn und der Verlauf der Pandemie erlebt wurden. Ob privat oder beruflich, die Normalität im Alltag war auf vielen Ebenen nicht mehr vorhanden. Weihbischof Wübbe kritisiert in diesem Zusammenhang die dargestellte Eindimensionalität mit dem Blick auf die medizinische Versorgung: „Das Bistum Osnabrück handelt nach den christlichen Werten. Dazu zählt ein ethisch-moralisches und sozial eingestelltes Verhalten, sodass der Mensch mit seinen Nöten und Ängsten nicht aus den Augen verloren werden sollte. Das ist leider an vielen Stellen passiert“, äußerte er.

„Wir haben als Krankenhaus eine „Daseinsfürsorge“, ergänzte Veronika von Manowski, Geschäftsführerin Marien Hospital. „Viele Pflegekräfte hatten damit zu kämpfen, das angeordnete Besuchsverbot der Landesregierung strikt zu befolgen. Zum einen befanden sich Mitarbeitende in einem ethischen Konflikt, zum anderen war allen bewusst, dass der Infektionsschutz höchste Priorität hat. Das Gleichgewicht zu finden war schwierig.“ Die Verunsicherung in der Belegschaft war spürbar. Mitarbeitende mussten „weiter funktionieren“. „Viele Situationen erschienen unwirklich, unter anderem die immense Preissteigerung für die persönliche Schutzausrüstung. Auch die fehlende wissenschaftliche Erkenntnis über das neuartige Coronavirus führte zu Unsicherheit“, sagte Thomas Kock, stellv. Geschäftsführer Hümmling Hospital Sögel.

Als Hoffnungsschimmer blieb das Warten auf eine grundlegende Veränderung im Gesundheitssystem: „Die Feuerwehr wird ja auch nicht nach der Anzahl der gelöschten Brände bezahlt. Warum muss ein Krankenhaus nach Fallpauschalen abrechnen?“, stellte Andrea Bellingen, Vorsitzende der MAV im Hümmling Hospital Sögel, die Finanzpolitik in Frage. Weihbischof Wübbe ist der Auffassung, dass sich während der Pandemie eine solche Veränderung nicht festmachen lasse und diese Thematik tiefer in der Philosophie der Menschen verankert sei. Es sei abzuwarten, wie und wann die zweite Welle uns erreichen wird. „Mittlerweile haben wir Strukturen und Prozesse entwickelt, die alle im Haus verinnerlicht haben. Präventive Maßnahmen begleiten uns weiterhin und geben unseren Mitarbeitenden sowie unseren Patientinnen und Patienten Sicherheit“, meinte Thomas Kock.

Schlussendlich bleibt die Sorge: Werden wir zur Tagesordnung zurückkehren, ohne aus all den vergangenen Ereignissen gelernt zu haben? Die heutige Schnelllebigkeit gibt oftmals gar keinen Anlass für Auseinandersetzungen. Das Ereignis von heute lässt das von Morgen in Vergessenheit geraten. Gefahren werden ausgeblendet, weil es einen selbst nicht betrifft.

Mit den Worten „Die Fläche schützt uns im Emsland“ von Geschäftsführerin Veronika von Manowski steht das Thema „Zentralisierung von Krankenhäusern“ im Raum. In Ballungsgebieten ist diese anders zu bewerten als auf dem Land, wo das nächste Krankenhaus erst 40 Kilometer entfernt zu finden ist. „Eine wohnortnahe Versorgung ist besonders für ältere, mobilitätseingeschränkte Personen wichtig." „Darüber hinaus sollte in einer ländlichen Region ein funktionierendes Krankenhaus mindestens genauso wichtig sein wie eine Landesgartenschau“, so Werner Königschulte, Leitender Oberarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) in Aschendorf, und erhält Zustimmung.

Weihbischof Wübbe bedankt sich zum Ende des Gesprächs bei allen für ihre Zeit und Offenheit zu Sorgen, Ängsten und Hoffnungen. „Ich habe Sie alle als engagierte Menschen wahrgenommen. Sie kämpfen an unterschiedlichen Fronten für unsere Gesundheit und dafür bleibt Ihnen mein Dank und meine Anerkennung“, so Wübbe. „Das Bistum wird sich weiterhin für die Belange der Einrichtungen einsetzen und dort Unterstützung ermöglichen, wo sie gebraucht wird".

 

 

 
Kontakt

Marien Hospital 
Papenburg Aschendorf gGmbH
Hauptkanal rechts 75
26871 Papenburg

Telefon:
04961 93-0

E-Mail
info@hospital-papenburg.de

Copyright (c) 2015. Marien Hospital Papenburg Aschendorf gGmbH. Alle Rechte vorbehalten.