21.11.2019

Herzseminar: Wenn das Herz plötzlich stillsteht

Vortragsabend rund um das Thema „Plötzlicher Herztod“ von Kardiologischer Praxis Papenburg und Marien Hospital Papenburg Aschendorf

 
Unter der Fragestellung „Plötzlicher Herztod – Wie kann ich mich davor schützen?“ stand am vergangenen Mittwoch die Vortragsveranstaltung „Bedrohliche Herzrhythmusstörungen" im Rahmen der Herzwochen der Deutschen Herzstiftung. Prof. Dr. Christian Wende, Chefarzt der Medizinischen Klinik I – Kardiologie des Marien Hospitals Papenburg Aschendorf, und Dr. Andreas Wilke von der Kardiologischen Praxis Papenburg konnten in einem gut besetzten Saal des Jugendgästehauses-Johannesburg zahlreiche Interessierte begrüßen.
Veranstalter des Vortragsabends waren die Deutsche Herzstiftung, das Marien Hospital Papenburg Aschendorf und die Kardiologische Praxis Papenburg.

Was genau den plötzlichen Herztod ausmacht, definierte Dr. Wilke anschaulich anhand von Video- und Bildmaterial. So treten zunächst schwere Herzrhythmusstörungen auf, auf die dann in wenigen Minuten der Herzstillstand folgt. Die Betroffenen verlieren das Bewusstsein und ihre normale Atmung setzt aus. Risikofaktoren für den plötzlichen Herztod seien hochgradig eingeschränkte Pumpleistung des Herzens, ein bereits durchgemachter Herzinfarkt und bestimmte Rhythmusstörungen in der Herzkammer, so Wilke. „Die Risikofaktoren addieren sich“, mahnte der Mediziner weiter. Wenn man zu einer Risikogruppe zähle, sollte man seinen Lebensstil ändern und zum Beispiel statt Fett, Fleisch und Salz lieber zu Obst, Gemüse und Seefisch greifen, nicht rauchen und den Alkohol reduzieren. Vorwiegend Raucher und ältere Männer mit Bluthochdruck oder Personen, die schon einmal einen Herzinfarkt erlitten haben, seien betroffen. Der plötzliche Herztod könne aber auch genetisch bedingt sein.

Im Anschluss kam Prof. Dr. Wende auf die interventionelle Diagnostik und Therapie bei plötzlichem Herztod zu sprechen. Unter anderem stellte der Chefarzt implantierbare Looprecorder zur Diagnostik vor, ein Langzeit-EKG, das beispielsweise bei Synkope (Kollaps, plötzliche Bewusstlosigkeit) unter die Haut gesetzt wird. Zudem kam er unter anderem auf die Elektrophysiologische Untersuchung per Katheter zu sprechen und die Koronarangiographie, eine Röntgenuntersuchung, bei der die Koronararterien abgebildet werden. Auch eine Defibrillator-Weste zeigte Prof. Dr. Wende. Der tragbare Defibrillator LifeVest ist eine Behandlungsmöglichkeit für plötzlichen Herztod und dient der Überwachung des Patienten. Er enthält eingebaute EKG-Elektroden und ist zur zeitlichen Überbrückung vorgesehen.

Ein Thema lag den beiden Kardiologen aber besonders am Herzen: „Was tun, wenn ein Mensch zusammengebrochen ist?“, fragte Dr. Wilke in die Runde. Unbedingt dem Betroffenen helfen, die Atmung überprüfen und danach die Herzdruckmassage ausüben, um die Herz-Lungen-Wiederbelebung durchzuführen, so die Experten. Ausführlich erläuterten sie die Überlebenskette und die Anwendung eines Defibrillators und wiesen auf die Notwendigkeit hin, aktiv zu handeln. „Bereits nach drei Minuten beginnt das menschliche Gehirn abzusterben“, sagte Prof. Dr. Wende.
Am Ende standen die Ärzte noch für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Zudem hielt die Deutsche Herzstiftung noch eine Vielzahl an Informationsmaterialien für die Besucher bereit.
 

 

 
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