An einer Puppe den Ernstfall üben

Das Schlimmste, was nach der Geburt passieren kann: Das Baby schreit nicht, es hat Probleme beim Atmen, es benötigt Hilfe. Nun ist schnelles Handeln und gute Zusammenarbeit aller beteiligten Berufsgruppen gefragt.
Auf Notfälle wie diesen wurden nun Mitarbeiter des Marien Hospitals Papenburg Aschendorf vorbereitet und trainiert. Der Neonatologe Dr. Jens-Christian Schwindt aus Wien – auch bekannt aus der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ mit seiner Reanimationspuppe „Paul“ – war bereits zum zweiten Mal im Marien Hospital zu Gast, um Pädiater, Gynäkologen, Anästhesisten, Hebammen, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und Gesundheits- und Krankenpflegerinnen für den Ernstfall zu trainieren.
Den rund 40 Fachkräften wurden zu Beginn der Fortbildung die theoretischen Grundlagen der Neugeborenenreanimation durch den praxisnahen Dozenten mit vielen Fallbeispielen näher gebracht. „Luft muss in die Lunge“ war wohl der wichtigste Leitsatz, mit dem alle Mitarbeiter in die praktischen Übungen gingen. In unterschiedlichen Szenarien und verschiedenen Konstellationen wurden die Berufsgruppen dann im praktischen Teil zusammen an einer Reanimationspuppe trainiert, um im Notfall stets sofort adäquat reagieren zu können.
Doch warum ist dieses Training so wichtig? „Diese akuten Situationen sind die Ausnahme und daher ist es umso wichtiger, die Mitarbeiter regelmäßig zu schulen, um auf alle Geschehnisse bestmöglich vorbereitet zu sein“, erklärt die Chefärztin der Pädiatrie Dr. Vanda Tuxhorn. „Wir brauchen im Krankenhaus genauso regelmäßige Trainings für Notfallsituationen wie beispielsweise Piloten in der Flugsimulation“, sagt Neonatologe Dr. Jens-Christian Schwindt. Nur leider seien solche Trainings für Notfallsituationen an Kliniken gesetzlich nicht geregelt.
Auch in Zukunft finden am Marien Hospital unter der Leitung von Christiane Widarzik und Ivonne Fennen, beides Fachkinderkrankenschwestern für Intensivpflege und Anästhesie, in regelmäßigen Abständen Schulungen für Mitarbeiter im Bereich der Reanimation und auch anderen pflegerischen Bereichen statt.